Ein Jahr China
Dienstag, 11. September 2007
Von Kröten und Reisfeldern
Dienstag, 11. September 2007, 19:30
Guten Abend allerseits ;-)
wird Zeit, dass ich mich mal melde, und zwar richtig..
also, ich hab bereits gestern angefangen zu unterrichten und es ist..wie soll ich sagen, komisch, auf der anderen Seite zu stehen und 14-16 Jahre alte Kinder zu unterrichten. Ich hatte heute drei Stunden am Vormittag und das hat ganz schön geschlaucht.Bin mal gespannt, wies morgen wird..ich habe nämlich insgesamt 7 KLassen und morgen kommen die nächsten zwei neuen dran.Wisst ihr, ich hab mich bis jetzt ein wenig vorgestellt und die Schüler dann über sich ausgequetscht. Sehr beeindruckend ~~;-) ist für sie, glaub ich, dass ich jedesmal am ANfang einen chinesischen Satz an die Tafel schreibe: "Ni hao, wo xing Pei, mingzi jiao youliya". Jojo, Svenja, Greta, das müsste euch bekannt vorkommen. :-) Auf deutsch übersetzt: Hallo, mein NAme ist youliya Pei...

Die anderen beiden haben auch schon ihre Erfahrungen gemacht... Nora, zum Beispiel, muss Gleichaltrige unterrichten, und hat schon mehrere Heiratsanträge und Wohnungsangebote bekommen. Außerdem soll sie der Meinung der Schüler nach abnehmen. ;-) Der meistgesagte Satz, der uns entgegengeracht wird: Yuuu arrreee soooo biutifullll...es ist echt witzig. ALso, ich versteh die Ideale nicht, die unsere "Kleinen Schützlinge" so haben. ;-)

Sonst haben wir schon einiges von Yangshuo gesehen. Die Stadt ist, würde ich sagen, nicht größer als Münster, dafür aber viel chaotischer. Anstatt der Fahrräder herrschen hier die Motorroller und Mopeds, die auch eine Art Taxi sind. Wir sind schon einige Male auf dem Rücksitz eines Mopeds vom Ort zurück zur Schule gefahren..das war zuerst etws erschreckend,aber dann auch sehr witzig. Ich habe einmal Gemüse und EIer vom Markt auf diese Art zurücktransportiert, und es sind auch nur zwei kaputt gegangen. ;-)
Unsere Appartments sind im dritten Stock, und wir wohnen zu viert dort, weil der Frank, auchn ein Englischlehrer an dieser Schule, ebenfalls sein Appartment dort hat. Insgeheim nenne ich unser Reich, das auch eine riesige Dachterrasse hat, auf der man gut Badminton spielen kann, schon "Die chinesische WG". MAl sehen, ob mir noch was besseres einfällt.

Der Markt, den ich soeben erwähnt habe, ist neben dem Supermarkt unsere Lebensquelle, weil es dort so ziemlich alles Essbare sehr preiswert gibt. Zum Beispiel Kröten und Aale, lebendige Hühner, Tintenfische (getrocknet und roh), Hühnerkrallen... ok, war ein Scherz, es gibt auch normales Gemüse..

Einige Dinge sind etwas gewöhnungsbedürftig, wie zum Beispiel das kalte Duschen, das Essen - echt chinesisch und zum Weinen scharf- und das außergewönlich dicke Prachtexemplar von Spinne, das im Augenblick in diesem Zimmer an der Decke klebt. ... Zum essen, Greta, muss noch gesagt werden, dass einige Dinge manchmal grauenhaft und lecker zugleich schmecken können- das ist kein Widerspruch. Zum Beispiel die Bierente in Pfefferminzsoße mit Esskastanien und Bambuscheiben. Gestern im Restaurant haben wir übrigens am Nachbartisch Franzosen getroffen, die völlig hilflos waren und uns fragten, was sie denn wagen könnten...

Heute hatte ich einen freien Nachmittag, und bin einfach mal gerade aus vom Schulgelände spaziert, immer der Nase nach.
Die LAndschaft hier ist atemberaubend, überall gibt es Nebelverhangene Berge, Reisfelder, Tümpel, schlammbedeckte Straßen. Einige Leute, denen ich begegnet bin, habn sich spontan mit mir unterhalten, als ich sie mit Nihao gegrüßt habe. Ich habe zwar nur Bruchstücke verstanden, aber niemand ist müde geworden sich mit mir zu unterhalten. Habe viele Fotos geschossen. Ich glaube aber, keiner der Reisbauern hat wirklich verstanden, wieso eine blonde(!) Ausländerin allein, zu Fuß, und nur mit einem Fotoapparat ausgestattet, durch die Gegend läuft und Fotos macht, jenseits der Touristenstraßen von Yangshuo.

So, mir steht morgen ein weiterer laaanger (;-) )Arbeitstag bevor, bis bald,
liebe liebe Grüße, Youliya

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